Der beste Weg zur Stressbewältigung

Im schlimmsten Fall bist du nach einer Traumreise tiefenentspannt, im besten Fall wählst du neue Möglichkeiten für ein leichtes Leben.

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Entspannung und Persönlichkeitsentwicklung, denn als hochsensibler Mensch, ehemalige Bühnendarstellerin und Entspannungstrainerin ist mir eine gute Balance im Leben wichtig. Meine Neugierde und Offenheit haben mich immer angetrieben Neues auszuprobieren und verschiedene Techniken anzuwenden. Ehrlicherweise dachte ich zunächst, dass es sich bei Traum-, Fantasie-, oder Gedankenreisen einfach nur um eine weitere Entspannungsmethode handelt – und dann erlebte ich etwas, was ich gerne mit allen Menschen, die hierher gefunden haben, teilen möchte.

Stell dir vor, es gibt eine Möglichkeit, dein Gedankenkarussell zum Stillstand zu bringen, indem du dir zwei bis drei mal die Woche eine viertel Stunde Zeit für dich nimmst. Was wäre wenn wir all den Gedanken-, Bewertungs- und Begrenzungsmüll, den wir vielleicht seit unserer Kindheit tief in unserem Unterbewusstsein verankert haben, nun mit tiefenentspannenden Traumreisen loslassen könnten? Sätzen wie, „Das schaffe ich sowieso nicht“, „Dafür habe ich keine Zeit“, oder „ich bin nur wichtig, wenn ich gestresst bin“ werden einfach Vergangenheit – und genau das können Fantasiereisen bewirken!

Warum Traumreisen so wichtig sind

Vielleicht kennen Sie das: Kaum zurück aus dem wunderbaren Urlaub, denken wir mit Sehnsucht an die herrlichen Stunden zurück und planen in Gedanken bereits die nächsten erholsamen Tage. Doch bis dahin nimmt erst einmal der Alltag wieder Fahrt auf. 

Als Familie mit Kindern erleben wir regelmäßig diese oder ähnliche Tage: morgens, nachdem der Wecker uns aus dem Bett geklingelt hat, schnell ins Badezimmer, um danach das Frühstück und die Lunchboxen für die Lieben vorzubereiten. Anschließend vielleicht noch kurz mit dem Hund raus oder ein anderes Haustier versorgen. Dann alles einpacken und husch ins Auto oder zur Bahn – es ist ja schon wieder so spät geworden.

Dabei sitzt uns die Zeit im Nacken, denn im Job erwartet uns gleich ein Meeting. Natürlich bleiben wir so lange wie möglich bei der Arbeit, die Kolleg*innen könnten sonst schief gucken. In der letzten Minute holen wir die Kinder gerade noch rechtzeitig von der Schule ab. Wenn wir uns dann nach einem Zwischenstopp mit den Einkäufen nach Hause geschleppt haben, wartet vielleicht der Hund auf seine Gassirunde. Dabei überlegen wir schon mal, was wir zum Abendessen kochen könnten. Tiefkühlpizza wäre eine Erleichterung, aber als verantwortungsvoller Elternteil und gesundheitsbewusster Mensch ist das ein No-Go. 

Wenn das Essen dann fertig ist und alle endlich am Tisch sitzen, schicken wir ein kleines Stoßgebet nach oben, dass es bitte allen schmecken möge – blöd, wenn das Gebet nicht erhört wird. Mit Glück übernimmt dann der oder die Partner*in das Kontrollieren der Hausaufgaben, damit wir in dieser Zeit die Küche wieder auf Vordermann bringen können. Als Alleinerziehende*r, bleibt beides an uns hängen. Eigentlich müsste noch Staub gesaugt und das Klo sauber gemacht werden – das Heim soll schließlich schön und vor allem sauber sein. So fällt die Lieblingssendung vermutlich flach und wir so gegen zweiundzwanzig Uhr völlig erschöpft ins Bett.

Pausen? Fehlanzeige. Die Tage sind oft so durchgetaktet, dass wir manchmal erst bemerkten, „da stimmt was nicht“, wenn unsere Gesundheit schon angeschlagen ist und der Körper erste Warnsignale sendet. Gerade in der heutigen Zeit, mit den hohen Anforderungen und der Hektik des Alltags wird es immer wichtiger, sich Zeit für Entspannung und Raum für Erholung zu geben. 

Wir sind häufig gestresst, denn das Leben auf der Überholspur geht auch an uns nicht unbemerkt vorüber. Wir wollen in dieser schnelllebigen und Smartphonegeprägten Welt immer „funktionieren“. Pausen erhalten so oft nicht den Platz, den sie benötigen. Die Müdigkeit wird mit literweise Blutdruckerhöhendem Kaffee unterdrückt und die Harmonie zwischen Körper, Geist und Seele kann dadurch sensibel gestört werden. Um so wichtiger ist es, uns neben ausgleichender Bewegung und gesunder Ernährung ebenso genügend Erholung zu gönnen. 

Nun fragen sich vermutlich viele, wann sie sich dafür auch noch die Zeit nehmen sollen, da sie jetzt schon das Gefühl haben, zu nichts mehr zu kommen. Und diejenigen, die sich fragen, wie andere Leute es schaffen, neben all den Verpflichtungen des Alltages noch Zeit für Freunde und Hobbys zu finden. 

Tatsächlich könnte die Lösung heißen, auf sinnlose Tätigkeiten zu verzichten, z. B. stundenlanges Scrollen auf Social Media und Co.

Es gibt eine Vielzahl von Studien, die belegen, dass es uns mit kleinen Pausen besser geht, wir glücklicher und viel entspannter sind. Wir brauchen uns dazu nur selbst zu beobachten. Lassen wir uns von etwas ablenken, lesen einen Artikel, über den wir zufällig stolpern, oder beobachten, wie zwei Schmetterlinge über eine Wiese tanzen, werden wir sofort ruhiger und der innere Druck lässt nach. 

Seit meiner Krebserkrankung versuche ich regelmäßig, in meinem Mittagstief eine Pause zu machen. So bin ich mehr bei mir, dauerhaft ausgeglichener, fokussierter und glücklicher. Trotzdem frage ich mich gerade, wieso ich in das Muster des Keine-Pause-machen-Irrsinns gerne mal zurückfalle. Tse! Doch die Erkenntnis ist bekanntlich der beste Weg zur Besserung und es gibt gute Gründe dafür:

Fantasiereisen machen glücklich:

Das könnte der Hauptgrund sein. Wer genug schläft, ruht, Zeit für sich hat, ist glücklicher. Wir sind achtsamer, kriegen mehr von unserm Umfeld mit und fühlen uns mehr. Das Leben scheint reicher, wenn wir Pausen haben und durchatmen können. Zeit ist der wahre Luxus. 

Der Weg zu mehr Kreativität:

Einfach mal nichts tun, lässt unsere Gedanken schweifen und wir werden empfänglicher für Ideen. Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Das wusste schon Albert Einstein.

Gesund mit Meditation:

Das weit bekannte Mittagstief – aber was tun, außer literweise Fruchtsäfte oder für die Erwachsenen Bluthochdruck förderndes Koffein? Das Zauberwort heißt Mittagsschlaf, auch Powernapping genannt. 15 – 20 Minuten Mittagspause machen fitter für den Tag, als morgens 20 Minuten länger zu schlafen. Begleitet von einer Fantasiereise zum Entspannen, wird der Nap zu einer echten Wohltat. 

Was sind Traum-, Fantasie- und Gedankenreisen? 

Traum-, Fantasie- oder Gedankenreisen zählen als geführte Assoziationen zu den bildhaften Entspannungsmethoden. Es sind fantasievolle Geschichten zum Träumen und Entspannen.

Mit diesen „Reiseplänen“ werden wir eingeladen, unsere Wahrnehmung und Konzentration sanft nach innen zu lenken, um sich auf den Flügeln der Fantasie auf eine „kleine Reise“ zu begeben.

Jede Reise besteht aus drei Teilen:

• Dem Reisebeginn – einer Entspannungsphase, bei der Körper und Geist gezielt zur Ruhe kommen. 

• Der Fantasiereise, in der die Zuhörer*innen den Raum in Gedanken verlassen und in eine Geschichte eintauchen.

• Die Rückreise, die auf einem sanften Weg wieder in die Realität führt oder in einen tiefen und erholsamen Schlaf sinken lässt.

Als Entspannungstrainerin weiß ich, wie wohltuend und wichtig Fantasie- oder Traumreisen am Ende eines aufwühlenden Tages sein können, vor allem, um in einen ruhigen und erholsamen Schlaf zu finden. Gedanken- oder Fantasiereisen sind eine Entspannungstechnik nicht nur für Erwachsene. Auch Kinder können so perfekt zur Ruhe kommen. Fantasiereisen dienen der Entspannung, fördern die Fantasie und helfen nach dem Mittagessen für ein kurzes Mittagsschläfchen oder vor dem Schlafengehen Wunder. 

Ruhe und Entspannung helfen auch, neue Lebenssituationen zu verarbeiten, und sind darum ein wirksames Mittel, um neue Lösungswege für Probleme oder Stresssituationen zu finden.

Wie wirken Traumreisen?

Mit Fantasiereisen schenken wir uns Erholung für zwischendurch oder schöne Einschlafhilfen. Die wundervollsten Reiseziele dieser Welt sind nur mit Fantasie zu erreichen. Fantasie kennt keine Grenzen und wir brauchen zum Starten keinen Flughafen, weil ein Bett, ein bequemes Sofa oder auch eine Parkbank schon ausreichen. 

Große Herausforderungen werden machbar und scheinbar unerreichbare Ziele rücken in greifbare Nähe. So eine Reise hilft, die innere, unbewusste Welt zu fördern, das Unterbewusstsein zu aktivieren und Ressourcen und Kräfte zu mobilisieren, die im normalen Wachzustand nicht zugänglich sind. Die Sicht wird auf unsere unbewussten Stärken, Kenntnisse und Kompetenzen gelenkt, die uns entspannen und wachsen lassen. Sie stärken im wahrsten Sinne des Wortes ihr „SelbstBewusstSein“.

Wer nun überzeugt ist, kann Fantasiereisen – Träumen, Entspannen und glücklich sein oder einfach in die Ferne schauen und über das Gelesene sinnieren – so herrlich ist das, wenn man es zulassen kann!

Sandra Polli Holstein

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